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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 102

1909 - Leipzig : Hirt
102 V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. sich mannhaft. Der Krieg wurde zugleich in Armenien und Bulgarien geführt. Als die Russen Plewna in Bulgarien genommen und deu Durchzug ' durch den Schipkapaß des Balkangebirges erzwungen hatten, stand ihnen der Weg nach Konstantinopel offen. Nun mischten sich die Engländer ein. Sie erschienen mit einer starken Flotte an den Dardanellen und erklärten, sobald ein russisches Kreuz auf der Hagia Sophia erscheine, würden sie auf die Russen schießen. Auch Österreich erhob Einspruch. Dadurch kam ein vorläufiger Friede zu San Stefano (südlich von Konstantinopel am Marmara-Meer) zustande; aber die Entscheidung wurde einem Kongreß der europäischen Großmächte vorbehalten. In Berlin trat er zusammen. Fürst Bismarck führte den Vorsitz. Rumänien und Bulgarien wurden als unabhängige Staaten zwischen Rußland und die Türkei gestellt. Bulgarien blieb der Türkei vorläufig tributpflichtig. ,Das armenische Erserum, das die Russen erobert hatten, wurde den Türken zurückgegeben, dagegen verblieb Kars im Kaukasus den Russen, die daraus eine starke Festung schufen. Montenegro und Serbien wurden ebenfalls unabhängig von der Türkei. Bosnien und die Herzegowina wurden österreichischer Verwaltung übergeben, Thessalien und Epirus an das Königreich Griechenland abgetreten. Der Türkei verblieben in Europa nur noch die Provinzen Albanien, Rnmelien und Mazedonien, das Stammland Alexanders des Großen. England ließ sich die Insel Cypern gegen eine Geldentschädigung von der Türkei abtreten und versprach dafür Schutz gegen etwaige russische Eroberungsversuche. Die Fürsten von Rumänien, Serbien und Bulgarien haben später den Königstitel angenommen, Ostrumelien steht unter bulgarischer Verwaltung, , Bosnien und die Herzegowina hat Österreich seinem Staatsgebiete vollständig einverleibt (1908). Der Berliner Kongreß hatte verhindert, daß Rußland Länderzuwachs auf der Balkanhalbinsel erhielt. Die russische Mißstimmung richtete sich gegen den Vorsitzenden des Kongresses, obschon das Deutsche Reich von der türkischen Beute weder etwas beansprucht noch erhalten, sondern als neutrale Macht die Gegensätze nur auszugleichen gesucht hatte. Der russische Zar zog sich vom Dreikaiserbund zurück; darauf schloß das Deutsche Reich mit Österreich und Italien den Dreibund. Bismarck hat es trotzdem verstanden, auch das Verhältnis zu Rußland wieder freundlicher zu gestalten und 1884 den sogenannten Rückversicherungsvertrag auf sechs Jahre zu schließen. Die Vereinbarung lautete dahin, daß Rußland neutral bleiben solle, wenn das Deutsche Reich von Frankreich angegriffen werde, dafür würde das Deutsche Reich bei einem Angriff Österreichs auf Rußland nicht eingreifen. Nach Ablauf der sechs Jahre wurde der Vertrag nicht erneuert; Rußland näherte sich der Französischen Republik, mit der am Schluß des Jahrhunderts ein festes Bündnis zustande kam, das der Zweibund genannt wird.

2. Für Präparandenanstalten - S. 148

1912 - Breslau : Hirt
148 C. Länderkunde. 6. Die Balkan-Halbinsel. Gegen y2 Will, qkm, kleiner als das Deutsche Reich, nur 18 Mill. E., 1/3 so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. § 220. Lage, Größe. Die Balkan-Halbinsel ist der südöstliche Vor- sprung Europas südlich der Donau—save-Linie. Emst mit Kleinasien verwachsen, jetzt nur durch den schmalen Bosporus (V2 bis 2^ km breit), die Dardanellen (3 bis 5 km) und das inselreiche Ägäische Meer von ihm getrennt, vermittelt sie noch heute den Übergang nach Asien. Aufgaben. 1. Berechne den Zeitunterschied zwischen Fiume und Konstan- tinopel! 2. Wie lange müßte ein Wanderer bei täglichem Marsche von 30 km gehen, um von der Donau auf dem 22.° ö. L. bis zur Südspitze Griechenlands zu gelangen? 3. Wo müßte er den Marsch des Wassers wegen unterbrechen? 4. Wie begünstigte die Natur des Landes im 8 die seemännische Ausbildung seiner Bewohner? 5. Gib die Meeresgrenzen an? Bodengestalt. Die Balkan-Halbinsel ist überwiegend gebirgig: a) Im Nw ziehen in zahlreichen Ketten unter verschiedenen Namen die Dinarischen Alpen mit der Küste gleichlaufend, die vortreffliche Häfen bildet, darunter Zara, die Hauptstadt Dalmatieus, und die von hohen Felsentoren um- gebene Festung Cättaro. b) Im No der bogenförmige Balkan, ein schmaler, bis über 2000 m hoher Wall. Unter zahlreichen Pässen ist der wichtigste der Schipkapaß, der Bulgarien mit Rumelien verbindet. c) Den Zwischenraum zwischen Dinarischen Alpen und Balkan - füllt unter verschiedenen Namen das Thrakische (Mazedonische) Gebirge aus. Die Täler der Morawa und des War dar (Belgrad—saloniki), im 0 das der Märitza (Belgrad —Sofia—konstantinopel) verbinden Mittel- europa mit dem Orient. Griechenland wird im N von dem Pindns nordsüdlich durchschnitten; im 8 setzen sich die Ketten auf den Inseln des Ägäischen Meeres fort. Der nur durch eine 6 km breite Landenge mit Mittelgriechenland verbun- dene Peloponnes wird hauptsächlich vom Hochlande von Arkadien ein- genommen. — Am Golf von Saloniki erheben sich Olymp (3000 m) und Ossa, durch das malerische Tempetal voneinander getrennt. § 227. Klima. Der N hat im Innern und im 0 kontinentales Klima, die Westküste gehört zu den regenreichsten Gebieten Europas; die Ostküste ist den russischen Winden ausgesetzt, die große Gegensätze der Jahreszeiten und geringe Niederschläge bewirken. — Der S hat Mittelmeer- klima mit Winterregen und trockenen Sommern. Dann versiegen manche Flüsse, und Staubwolken ziehen über die ausgedörrte Landschaft. § 228. Bevölkerung und Erwerb. Die Bevölkerung (18 Mill.) ist bunt gemischt. Im N überwiegen Südslaweu, und zwar im Na\ die türkenfeindlichen Serben, zu beiden Seiten des Balkan Bulgaren, die im 6. Jahrhundert aus dem südlichen Rußland einwanderten und ums

3. Für Präparandenanstalten - S. 149

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 149" Jahr 800 zum Christentum übertraten. Türken wohnen infolge Rück- Wanderung nach Kleinasien fast nur noch in den Städten Rumelieus (Maze- doniens). Reste der Urbevölkerung sind die Albanefen in der Mitte der Westküste. Von Mazedonien nach Ü und auf den Inseln leben die Griechen. — Kirchlich überwiegt die griechisch-orthodoxe Kirche, nach ihr ist der Islam am stärksten vertreten. Hauptbeschäftigung der Bewohner der Halbinsel ist ein lässig betriebener Ackerbau (Weizen, Mais, Tabak, Baumwolle), die Herstellung von Rosenöl, im 8 und auf den Inseln besonders Weinbau und Handel. Industrie und Bergbau sind erst wenig entwickelt. Staaten. Die Mitte der Halbinsel nimmt die Europäische Türkei ein. Jm^l liegen: Bulgarien, Serbien, Bosnien und die Herzego- wina, Montenegro; der S wird von Griechenland eingenommen. a) Die Europäische Türkei. § 229. Früher gehörte die ganze Halbinsel den Türken, und obgleich ihnen im 19. Jahrhundert die Hälfte verlorengegangen ist, ist die Türkei noch jetzt der größte Staat der Halbinsel. Der Kaiser, der zugleich geist- liches Oberhaupt der Moslemin ist, führt den Titel Sultan. Er hat feinen Sitz in Konstantinopel (türk. Stämbul; mehr als 1 Mill. (£.), ent- standen an der Grenze zweier Erdteile und am Kreuzungspunkte von See- und Landverkehrsstraßen. Die Stadt liegt herrlich an der flußartigen Straße von Konstantinopel (Bosporus) und hat im „Goldenen Horn" einen der besten Häfen der Erde. Der zweite Hafen des Landes ist Saloniki, End- Punkt der Wärdarbahn. j — , /■ v Aufgabe. Bestimme die Lage von Adrianopel! Die Verbindung zwischen dem Ägäischen und dem Schwarzen Meere ist seit Jahrtausenden von großer Bedeutung. Die Straße der Darda- nellen, von den Alten Hellespont genannt, wurde wiederholt von europäi- schen und asiatischen Heerführern überschritten. Sie ist 75 km lang und an der schmälsten Stelle l14 km breit. Starke Befestigungen wehren vom Ägäischen Meere kommende feindliche Flotten ab (sie haben der Meerenge den Namen gegeben), wie auch der Bosporus, ein enges, versenktes Flußtal, gegen einen russischen Angriff durch Forts geschützt ist. Das Marmarameer hat seinen Namen von einer dort gelegenen marmorreichen Insel. Den Kriegsschiffen aller Völker ist die Durchfahrt verboten. Aufgaben. Warum hat besonders England Interesse an dem Fortbestand dieser Bestimmung, Rußland an ihrer Aufhebung? Zeichnung: Die Meeresstraßen zwischen dem Schwarzen und dem Ägäischen Meere. Berücksichtige: das Goldene Horn, die Städte Gallipoli, Konstantinopel, Skütari!

4. Für Präparandenanstalten - S. 150

1912 - Breslau : Hirt
150 C. Länderkunde, Ausgang des Goldenen Horns. Serail, «4. Panorama von jionstantinopel. Bon Norden her, wo Griechen und Westeuropäer wohnen, wo der Handelsverkehr und das großstädtische Leben reichen Schiffen belebte Goldene Horn, über das die östliche große Schiffbrücke nach Stambul, d) Die übrigen Staaten des Nordens. § 230. 1. Das Königreich Bulgarien mit Ostrumelicn (f Bayern und Württemberg, 4,3 Mill. E.) ist das Land zu beiden Seiten des Balkan. An der Orient-Expreßbahn liegen Sofia [fjöfia; und Philippopel. Bei Kasanlik am Schipkapaß wird in weiten Rosengärten das kostbare Rosenöl gewonnen. 2. Die gebirgige Kalkinsel Kandia skreta) ist fruchtbar, aber dünn be- völkert und steht wie Bulgarien nur noch dem Namen nach unter türkischer Oberhoheit. 3. Das Königreich Serbien ist nicht viel größer als Schlesien, hat aber nur halb so viel Eiuwohuer. Es ist ein wichtiges Durchgaugsland, liefert Getreide und Pflaumen und betreibt in seinen ausgedehnten Eichen- waldungeu große Schweinezucht. Aufgabe. Wodurch ist die Lage der alten Festung Belgrad wichtig? 4. Bosnien und die Herzegowina wurden 1909 mit Österreich ver- bunden. Seitdem die österreichisch-ungarische Regierung den Straßen- und Eisenbahnbau einführte, ist zu den alten Hausindustrien (Teppiche, Stickereien, Waffen) Fabriktätigkeit getreten. Jusbesondere aber siud Berg- bau und Holzausfuhr wichtig geworden. Die Hauptstadt Bosniens ist Sarai e v o.

5. Für Präparandenanstalten - S. 151

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 151 Blick von Galata nach Süden. Seraskierat «Kriegsministerium). Moschee Mohammedin. Hagia Sophia. Moschee Achmedin. in den an Höhen hinaufgebauten Stadtteilen Pera und Galata seinen Sitz hat, fällt der Blick auf das von zahl- der Stadt der Türken, dem geistigen Mittelpunkte der mohammedanischen Welt, hinüberführt. 5. Dalmatien ist seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein österreichisches Land. Die Bewohner sind treffliche Seeleute. Häfen? 6. Das Königreich Montenegro (= Schwarze, d. i. öde, wilde Berge) (so groß wie Korsika, reichlich 1/4 Mill. E.) ist ein gebirgiges, armes Land. Die tapferen, meist Schaf- und Ziegenzucht treibenden Bewohner fanden im wildesten Teil der Halbinsel einst Schutz vor den Türken und haben durch heldenhaftes Ringen ihre Unabhängigkeit bewahrt. Der König wohnt in Cetinje. 7. Das Königreich Griechenland (= Bayern ohne Pfalz, 1/3 so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich). Der Kulturzustand des Landes ist noch niedrig: ein Drittel ist unbebaut, zahlreiche Ziegen drohen den spärlichen jungen Wald zu vernichten, der ohnehin auf dem Kalkboden schwer fortkommt. Wein- und Olivenbau bilden die wichtigste Beschäftigung (Korinthen, kleine, kernlose Wein- beeren, die srisch nicht genießbar sind). Sitz höherer Kultur ist wie im Altertum das mittlere Griechenland. Die größte Veränderung hat Athen erfahren, denn aus den: schmutzigen Städtchen von 4000 E. ist binnen kurzem eine moderne Großstadt erwachsen (170). Bon dem alten Burgfelsen (der Akropolis) blicken noch herrliche Überreste einer großen Vergangenheit auf die neue Stadt hinab. — Neu ausgebaut ist der Hafen Piräus. Patras, die größte Stadt des Peloponnes, ist der Hauptort für die Ausfuhr der Koriutheu.

6. Für Präparandenanstalten - S. 152

1912 - Breslau : Hirt
152 C. Länderkunde. H 331. Inseln. An der Westseite liegen die fruchtbaren Jonischen Inseln, von denen Korsü und Zante die wichtigsten sind. Von den Inseln des Ägäischen Meeres gehören die südwestlichen hierher, n. a. Enböa und die Kykladen. Der wichtigste Verkehrsplatz ist Hermnpolis. Aufgaben. 1. Welche Bedeutung hatten die Ägäischen Inseln für die Besiedlung Kleinasiens? 2. Welche Ähnlichkeit hat der Griechische Archipel mit der Ostindischen Inselwelt? 83. Athen. Im Vordergrund erscheint der dürre, weißliche Kalkboden mit spärlicher Vegetation. Einzelne Ölbäume begleiten die Straße, die in Windungen hinaufführt zu der ehrwürdigen Akropolis (156 m). 7. Die Apennin-Halbinsel (Königreich Italien). 285 000 qkm — 4/ö Preußens, 35 Mill. E., etwa so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. § 232. &age, Grenzen. Tie Apennin-Halbinsel erstreckt sich in Gestalt eines Stiefels 150km breit und etwa Zwo km lang nach 80. Kalabriens Gebirge fetzt sich auf Sizilien fort, das sich dem afrikanischen Tunis ans 150km nähert, so daß hierdurch das Mittelmeer in ein westliches und ein östliches Becken geschieden wird. Die Apennin-Halbinsel ist durch ihre Mittellage sehr begünstigt; sie erleichterte ihr im Altertum die Herrschaft über alle Mittelmeerländer. Das Königreich Italien greift noch über die eigentliche Halbinsel hinaus in die Alpen; es wird im N von Frankreich, der Schweiz und Österreich-Ungarn begrenzt. Aufgaben. 1. Wie verläuft der 15. Grad von Görlitz bis zum Ätna? 2. Durch welche geographischen Umstände wurde die Besiedlung Süditaliens durch die Griechen begünstigt? 3. Welche Eisenbahnlinien verbinden Italien mit Deutschland, Frankreich, Österreich?

7. Für Präparandenanstalten - S. 218

1912 - Breslau : Hirt
218 C. Länderkunde. § 339. 4. Kleinafien. — Aufgaben. 1. Nenne die benachbarten Meere! 2. Welche Meeresstraßen trennen es von Europa? 3. Welche persischen Könige zogen von hier nach Europa, welcher europäische König betrat hier den Boden Asiens? 4. Wann kamen hier die Kreuzfahrer nach Asien, wann drangen die Türken (Osmanen) von hier nach Europa vor? (§ 229.) Kleinasien, ein Brückenbogen zwischen Asien und Europa, so groß wie Spanien, ist ein Hochland mit Randgebirgen an der Nord- und Südküste. Sein westlicher Teil neigt sich nach dem Ägäischen Meere hin und hat durch West- östlich gerichtete Gebirgsketten eine gegliederte und inselreiche Küste. Sonst ist diehalbinsel nach N abgedacht, wie der Lauf des Ki sil Jrm äk (Roter Fluß) zeigt. Längs der nördlichen Fortsetzung des Jordangrabens streicht der größten- teils aus vulkanischen Gesteinen bestehende Antitaurns. Der Taurus, im S der Halbinsel, steigt beträchtlich höher und trägt im Winter Schnee. Die höchste Erhebung der Halbinsel ist der erloschene Vulkan Erdschiäs (4000 m) auf der inneren Hochebene. Das Klima ist mild wie das griechische. Ölbaum, Südfrüchte, Wein und Getreide gedeihen besonders an der nach dem Meere gerichteten West- küste. Das Innere ist infolge der Randgebirge regenarm, dazu vou den Dürfen entwaldet und großenteils ein Steppenland mit Schaf- und Ziegenherden. Die Bewohner find meist Ackerbau und Viehzucht treibende osmauifche Türken, ritterliche, aber energielose und als Beamte bestechliche Mongolen, die sich mit der alten Bevölkerung stark gemischt haben. Den nächstwichtigen Volksteil bilden die Griechen, die als Händler, Fischer und Bauern be- sonders an den Küsten wohnen. Dazu kommen noch die im Handel ge- schickten Armenier. Wichtige Eisenbahnen erschließen neuerdings das Land. Seine Meerschaumgruben versorgen auch die deutsche Industrie. (Ruhla! Wie im Altertum, so ist auch heute die Westküste der Hauptsitz der Kultur. Hier kämpften einst die Griechen vor Troja, hier wurde der Ge- schichtschreiber Herodot geboren, hier entstanden die Gesänge Homers; jetzt ist Smyrna (225) der wichtigste Hafen. Skntari, mit herrlichem Ans- blick nach dem Bosporus, ist eine Vorstadt Konstantinopels. § 340. 5. Armenien ist das seenreiche Qnellgebiet des Euphrät und ' des Tigris. Der Ärärät, die höchste Erhebung eines wilden Gebirgs- landes, an der Grenze dreier Staaten gelegen, erreicht 5200 in. Die be- trächtlichen Niederschläge machen das rauhe Klima des Hochlandes noch unwirtlicher, die Täler sind milde und fruchtbar. Der türkische und der persische Anteil leiden unter schlechter Ver- waltung und dem Mangel an Verkehrsstraßen und an schiffbaren Flüssen, der türkische Teil noch dazu unter den Einfällen der räuberischen Kurdeu aus Südarmenien. — Der wichtigste Hafen an der Südküste des Schwarzen Meeres ist Trapeznnt, das Eingangstor zu Türkifch-Armeuieu. Das durch Gebirge zerlegte Laud ist^nie zur staatlichen Einheit gelangt, sondern stets Fremden Untertan gewesen; jetzt ist es unter den Nachbarn Russen, Türken, Persern) geteilt. Die Armenier sind griechisch-orthodoxe Ehristen und stehen in feindlichem Gegensatz zu den Anhängern des Islam.

8. Geschichte des Altertums - S. 21

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Hella» bei Beginn der Perserkrtege. 21 konnte er durch Volksabstimmung, die vermittelst beschriebener Scherben geschah, auf zehn Jahre des Landes verwiesen werden, jedoch ohne daß er an seinem Vermögen und seiner Ehre eine Einbuße erlitt. Hellas bei Beginn der Perscrkriege. § 21. Die griechische Kolonisation. Das griechische Volk hatte in 1lianoerung. den letzten Jahrhunderten einen gewaltigen Ausschwung genommen. Zunächst hatte es sich mächtig nach Osten und Westen ausgebreitet. Die Bevölkerung war stark gewachsen, so daß sie im Mutterlande nicht mehr genügenden Unterhalt sand; zudem verlockten so viele sremde Küsten zur Auswanderung, wo man auf fruchtbarer Erde sich eine neue Heimat begründen konnte. So trat denn ein zweites Zeitalter der Kolonisation ein. Damals wurden auf der Insel Sizilien M e s s a n a und5lolonttn' Syrakus, in Unteritalien, das wegen der Menge der dort gelegenen griechischen Städte den Namen Großgriechenland erhielt, Tarent und viele andere Kolonien, angelegt, die schnell zu Größe, Macht und Reichtum emporblühten. Selbst im südlichen Gallien, dem heutigen Frankreich, ward eine griechische Kolonie gegründet, M a s s a l. i a, das heutige Marseille. Ferner bedeckten sich die Nordküste des Agäischen Meeres und die Gestade des Marmarameeres mit Griechenstädten. Am Bosporus wurde Byzanz, das heutige Konstantinopel, gegründet, welches wegen seiner außerordentlich günstigen Lage sich schnell entwickelte. Endlich wurde das Schwarze Meer von einem Kranze griechischer Ansiedelungen umgeben. Bald gewarnt seine Nordküste, das heutige Südrußland, besondere Wichtigkeit; denn von dort wurden alljährlich große Schiffsladungen von Getreide in das getreidearme griechische Mutterland versandt. § 22. Griechisches Leben. Nun blühte der griechische Handel c'an6<L empor. Schwerbefrachtete Fahrzeuge, welche die Erzeugnisse Ägyptens und der Länder ant Schwarzen Meere, Kleinasiens und des Mutterlandes, Italiens und Galliens an Bord führten, durchkreuzten die Meere und füllten die Häfen der größeren Handelsstädte, wie Korinth, Ägina, Athen, Syrakus, Milet. Zwar schuf die Fahrt über das Meer dem Kaufmann viele Gefahren; Stürme konnten sein Schiff treffen, Seeräuber ihn angreifen, wilde Volkerstämme, zu denen er verschlagen wurde, ihn berauben; aber wenn die Fahrt gelang, so fiel ihm ein reicher Gewinn zu. Mit dem Handel zugleich erblühte das Gewerbe. Vielfach entstanden Fabriken, die indessen nicht®roeit** wie die heutigen Fabriken mit Maschinen betrieben wurden, sondern in denen

9. Geschichte des Altertums - S. 8

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
8 Geschichte der Griechen. tal Delphi mit dem berühmten Orakel des Lichtgottes Apollo. Weiter östlich lag Böotien, dessen Name Rinderland bedeutet, eine fruchtbare, kesselförmige Ebene mit einem See, der heute trocken gelegt worden ist. Die Hauptstadt der Landschaft war das sagenberühmte, siebentorige Theben, dessen Burg nach ihrem Gründer Kadmus Kadmea hieß. Dann folgte die Landschaft A 11 i ka mit der Hauptstadt Athen, welche sich um ihre Akropolis hemm ausdehnte. Attika war reich an Olbäumen; Getreidefelder dagegen sah man nur in den Ebenen bei Athen und Eleusis; auf den Heiden der Berge gab es trefflichen Honig; östlich der Hauptstadt lagen große Mannorbrüche, und im Süden des Landes fanden stch Silbergruben. Gegenüber lag im innersten Winkel des saronischen Busens die Insel Salamis. Der Pelo- Der Peloponnes, der wie das Bollwerk einer Festung in das ponnes. s^.^ejmc€r hervorspringt, hängt mit Griechenland nur durch eine schmale Landenge, den I st h m u s , zusammen. Westlich von diesem zieht sich der langgestreckte k o r i n t h i s ch e M e e r b n s e n hin. Auf dem Isthmus lag die kleine, gebirgige Landschaft Megaris mit der Hauptstadt Megara; südlich von ihm die Stadt Korinth, die, unfern zweier Meere gelegen, früh zu einer bedeutenden Handelsstadt emporblühte. Die mittelste Landschaft des Peloponnes war Arkad i e n, ein Land hoher, bewaldeter Berghohen, dessen Bevölkerung vorzugsweise Viehzucht trieb. Westlich davon lag das fruchtbare, wiesenreiche E l i s , wo auf der Feststätte von Olympia alle vier Jahre dem Zeus zu Ehreu berühmte Festspiele und Wettkämpfe stattfanden. Östlich von Arkadien breitete sich Argolis aus. Dort lagen außer der späteren Hauptstadt A r g o s die alten Königssitze Mykene nnb Tiryns; in Mykene hatte, wie die Sage erzählt, einst Agamemnon geherrscht, in Tiryns hatte Eurystheus geboten, der dem Herakles die zwölf Arbeiten auferlegte. Der Süden des Peloponnes endlich wurde von den Landschaften L a k o n i e n und M e s s e n i e n eingenommen, die das wilde, jähabstürzende Taygetnsgebirge voneinander schied. An der Küste Messeniens lag P y l o s , einst Nestors Königssitz; die Hauptstadt Lakoniens war das m der fruchtbaren Ebene des Eurotas gelegene S p a r t a, d. h. das Saatland. Die Inseln. § 10. Die Inseln. Das ägäische Meer ist eines der inselreichsten Meere. Zunächst zieht sich längs der Ostküste Mittelgriechenlands Euboa hin. Unter den kleineren Inseln unterscheidet man die C y k l a d e n , d. H. diejenigen, welche man sich im Kreise um das heilige Delos, die Geburtsinsel des Apollo und der Artemis, herumgelagert dachte, und die S p o r a -d e n d. H. die zerstreut liegenden Inseln. Unter den letzteren ragen Rhodos, Samos, Chios und Lesbos hervor, alle mit einem frucht-

10. Teil 2 = Oberstufe - S. 38

1908 - Halle a. S. : Schroedel
38 Die fremden Erdteile. Asien. bedeutendste Fluß des Hochlandes ist der Kisil Jrmak (roter Fluß). Die Raudgebirge trocknen die ins Innere strömende feuchte Seeluft, fo daß die Hochländer größtenteils dürre Steppen und Salzwüsten find.*) In der trockenen Lust gedeihen Tiere mit langer, seidenweicher Wolle, darunter die Angoraziege (angora). — Die wohlbewässerten, zum Teil bewaldeten Küsten- terrassen erzeugen Südfrüchte und feurigen Wein. Von der Westküste kommen auch die meisten Badeschwämme, sowie berühmter Meerschaum in den Handel. — Die Bewohner sind an den Küsten Griechen, die Handel, Gewerbe (Teppich- Weberei) und Landbau treiben, auf dem Hochlande Türken, die sich bäuerlich beschäftigen. Kleinasien gehört zum Gebiet der asiatischen Tiirkei. Asmyrna, an der Westküste gelegen, bedeutendste Handelsstadt der ganzen asiatischen Türkei. — Skütari, am Bosporus, gleichsam eine Vorstadt und der Kirchhos von Konstantinopel- denn der Türke sucht seine Ruhe, wenn irgend angängig, in der heimischen (asiatischen) Erde. Von Smyrna und Skütari gehen d'ie Bahnen der asiatischen Türkei ins Innere, die bis zum Persischen Meer fortgeführt werden sollen. — Brussa, bedeutende Stadt am Abhänge des kleinasiatischen Olymp. — Auf dem n. Teil der Westküste die Uberreste von Troja und Pergamon. — Der Westküste sind zahlreiche Insel vorgelagert, darunter Rhodus, einst Hauptsitz der Johanniter, und Samos, die Insel des Polykrates. — Die Insel Cypern (Kupfergewinnung, Kupfer trägt nach der Insel seinen Namen, Eyperwein) steht unter englischer Verwaltung. 2. Kaukasien, größer äls Norddeutschland, 9 Mill. E., umfaßt das Land zu beiden Seiten des Kaukasus, eines lückenlosen und daher nnweg- samen, wilden Hochgebirges, das die Landenge zwischen dem Kaspischen und dem Schwarzen Meer verriegelt. Seine Länge kommt der der Alpen fast gleich; seine höchsten Berge übertreffen die Höhe der Alpenriesen. Der Kaukasus ist ein junges Faltengebirge und bildet die Fortsetzung des Iaila- gebirges auf der Krim. Die bedeutendsten seiner zahlreichen Gipfel sind Elbrus (--glänzender Berg) und Kasbek. Als einziger bequemer Ge- birgsübergang führt eine kühn gebaute Straße vom Nordfuße nach Tiflis. Auf der Südseite fließt die K u r ä. — Das n. Vorland des Kaukasus ist durchweg Steppe, das s. dagegen mit Ausnahme der Steppe am untern Kur üppige, angebaute Landschaft von italienischer Milde. Beide Vorländer sind reich an Petroleumquellen. — Die Gebirgstäler des Kaukasus werden von zahlreichen kriegerischen Völkerschaften bewohnt, die sich erst nach langem Freiheitskampfe der russischen Übermacht gebeugt haben. Alle gehören zur mittelländischen Rasse, unter ihnen die körperlich schönen Tscherkessen und Georgier. Kaukasien gehört zum russischen Asien. -Z: Tiflis, Hst. Kaukasiens. an? bedeutende Handelsstadt. Von Batüm am Schwarzen Meer bis »Baku, das durch die Erdölgewinnung groß wurde, führt eine Eisenbahn, die sich jenseits des Meeres in Turan über Merw nach Taschkent fortsetzt. 3. Armenien, 21/2 Mill. E., ein Land der Berge und Hochländer, ist das Bindeglied zwischen den gefalteten Gebirgsgürteln Kleinasiens und Irans. Die höchste Erhebung ist der A r a r a t, ein Vulkan, der in das Gebiet des ewigen Schnees ragt. Armenien ist das wichtigste Quellgebiet Vorderasiens. Welche 2 Flußpaare entspringen hier? Unter den zahlreichen *) Schwäbische Kunde: Daselbst erhob sich große Not: viel Steine gab's und wenig Brot usw.
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